Susanne Clay
Autorin



Der Feind ganz nah

Matti kann sich nicht daran erinnern, wann es zum ersten Mal passierte. Wann sein Vater zum ersten Mal mit zornrotem Gesicht auf ihn zukam und zum Schlag ausholte. Vielleicht als Matti vier, vielleicht als er fünf Jahre alt war. Seitdem hat er Angst. Um sich, um seine Mutter und die kleine Schwester. Und zugleich spürt er, dass da noch ein anderes Gefühl in ihm ist, das allmählich immer stärker wird: Wut! Mattis Vater tyrannisiert die Familie. Immer wieder hagelt es Schläge. "Er meint das nicht so. Er liebt uns doch." beschwichtigt die Mutter Matti jedes Mal, doch es geschieht immer wieder. Und eines Tages eskaliert die Situation…           

Susanne Clay. Der  Feind ganz nah.  Roman. Würzburg 2017


 


(W)EHRLOS. Irgendwann finden sie dich

Du weißt nicht, auf wen du dich einlässt“, schreibt Gina an Luke. Sie liebt ihn und Luke liebt Gina. Alles könnte schön sein, Schmetterlingsleicht, rosarot. Doch blutrot ist Ginas Geheimnis. Schwarz und zerbrechlich sind die Lügen, die sie erzählt, weil sie leben will. Seit einem Jahr versteckt sich Gina: vor ihrer eigenen Familie, die sie töten wird - im Namen der Familienehre. Gina will eine Zukunft haben, sie will ihre Liebe zu Luke leben. Aber was, wenn die, die sie töten wollen, sie finden?

Susanne Clay: (W)EHRLOS. Roman. Würzburg, 2015

 





Allein in der Stille

Mickey ist 15 Jahre alt, als seine Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Das ist jetzt fast zwei Jahre her. Sein Vater schweigt seitdem über die Mutter. Also schweigt auch Mickey. Doch als er in diesen Ferien aus dem Internat nach Hause kommt, ist sein Vater wie ausgewechselt. Als ob jemand eine Lampe angeknipst hätte in ihm. Als ob alles so wäre wie früher. Nur über den Tod der Mutter verliert er kein Wort. Mickey kann es nicht fassen. Und er hat Angst vor dem, was er tun muss, um das Schweigen endlich zu brechen.

Susanne Clay: Allein in der Stille. Roman. Würzburg 2012 





CYBERMOB

Eine Stimme ohne Gesicht. Sie spricht in meinem Kopf.

Eine neue Mail. Von dem Unbekannten. Dem Wesen ohne Gesicht. 

Jackknife@youngmail.de an rocky@youngmail.deNa? Schönen Spaziergang gemacht heute? Interessantes Outfit, hast du die Hose aus der Altkleidersammlung gezogen? Pass auf am Bahndamm. Da lauern böse, böse Gestalten...

Die erste Mail hält Carmen noch für einen Scherz. Für einen ziemlich dummen, unverschämten Witz. Schließlich hat sie niemandem etwas getan. Bei der zweiten Mail ist sie sich nicht mehr sicher. Und was danach kommt, verschwimmt in ihren Gedanken zu einem Gefühlsbrei aus Unsicherheit, Angst, Scham und dem Bedürfnis, unsichtbar zu sein. Bis der Unbekannte einen verhängnisvollen Fehler macht.

Susanne Clay: Cybermob. Roman. Arena-Verlag, 2010

   

Du siehst sie doch auch, die Lichter...

Am Wochenende Party, aber in der Woche ist Schule dein Job. Das sagt Franky immer zu Steffen, seinem jüngeren Bruder. Und für Party, Spaß und Chillen im "Tronic", da gibt es Superpillen, alles ganz harmlos. Nur damit man gut draufkommt - sagt Franky. Dann kommt Paula aus Steffens Klasse mit, das Mädchen, in das Steffen verliebt ist. Sie will auch nur mal was einwerfen. Der Abend endet dramatisch.

 Susanne Clay: Du siehst sie doch auch die Lichter...Roman. Würzburg 2008






Voll


Joeys Mutter ist Quartalstrinkerin. Wenn es wieder soweit ist, wird Joey Zeugin eskalierender Alkoholexzesse. Das Elend zu Hause und die (scheinbare) Notwendigkeit es geheim zu halten, machen sie hart und einsam. Da lernt sie Britta kennen und schließlich vertraut sie sich ihr an.

Susanne Clay: Voll. Roman. Würzburg 2006