Vita
Susanne Clay, Literatur- und Sprachwissenschaftlerin (M.A),
verheiratet, 3 Kinder, viele Katzen, 1 Hund
Kölnerin mit ganzem Herzen, FC-Fan, Familienmensch, Naturliebende
Beruf:
2003
Gründung: Büro Konzeptentwicklung- und Management von Qualifizierungsmaßnahmen Sprache und Beruf; Schwerpunkt: Ausbildungs- und Arbeitschancen für Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund.
Konzept: Sprachliche Förderung durch die Verbindung gemeinsamer Interessen und integrativer Aktionen in Beruf und Freizeit als didaktisches Mittel.
Seit 2006
Freie Autorin von Jugendromanen. Ihre Romane werden seit Jahren als Unterrichtsinhalte im Deutschunterricht an Schulen eingesetzt und in Lehrwerke eingebunden.
Parallel unterrichtet sie Kreatives Schreiben und andere Kurse rund um Sprache und Schreiben in Schulen, Universitäten und bei Bildungsträgern, in Unternehmen und Verbänden und unterrichtet Deutsch als Zweitsprache in Flüchtlingsheimen und sozialen Brennpunkten.
Seit 2016 arbeitet sie auch als BAMF- Integrationskursleiterin in allen Sprachniveaus von Alphabetisierung bis C1.
Als zertifizierte TELC-Prüferin weiß sie, welche Anforderungen an die TeilnehmerInnen gestellt werden, um erfolgreich ein Sprachzertifikat zu erlangen. Doch längst nicht jeder schafft den Deutschtest für Zuwanderer, geschweige denn Deutsch B1 oder B2. „Und die Zahlen derer, die durchfallen , steigen“, warnt sie anlässlich einer Tag der Sprache-Veranstaltung 2017 und rät zu Konzepten, die zusätzliche Wege um Deutsch zu lernen ermöglichen.
Denn unabhängig vom Erfolg - oder Misserfolg - eines Deutschkurses oder einer Sprachprüfung ist ein Problem immer offenkundig gewesen: Nicht jeder schafft es, frei und strukturiert zu sprechen.
Sie entwickelt Konzepte, die über den „normalen Deutschkurs“ hinausgehen und ausdrücklich auch für Menschen angeboten werden, die noch nicht so lange Deutsch sprechen. . „Stolperstein freies Sprechen ist ja nicht nur fehlende Grammatik. Es ist eine natürliche Scheu, in einer fremden Sprach zu sprechen. Angst, Fehler zu machen, sich zu "blamieren"… Diese Scheu überwinden wir nicht mit Prüfungsdruck. Und erst recht nicht mit nicht bestandenen Testergebnissen.“
Projektkurse (Auswahl):
Texte wider das Vergessen: Ein Schreibprojekt im Wahlfach Kreatives Schreiben für Oberstufenschüler an der Privatschule Niederrhein, Krefeld (ab B1)
So wie ich bin. Autobiographisches Schreiben für junge Erwachsene. (ab A2)
Landschaftmalerei mit Worten. Kurs an der VHS Bielefeld (ab A2)
Traumbilder – surrealistisches Erzählen. VHS-Kurs (ab B1)
Kreatives Schreiben. Basis/Aufbau und Profikurse; VHS-Kurse, Wahlfachkurse Oberstufe (ab B1+)
Von der Idee zum fertigen Text. VHS-Kurs (ab B2)
Autorenwerkstatt. Schreibwerkstatt Susanne Clay, Halle/Westfalen, Bielefeld, Köln (ab C1)
Kunst und Sprache. Projektkurs Katholisches Bildungswerk Köln (ab A2)
Rappen ist auch Deutsch! Workshop für Mittel- und Oberstufenschüler in Zusammenarbeit mit Cashisclay, Kölner Rapper (ab B1)
FAUST – Gib ihm! – Kulturschock-Workshop für (heimlich) Kultursuchende (ab B1)
Comics sind auch Sprache! Oberstufe (ab B1)
Literaturkreis. Literatur gemeinsam entdecken und besprechen. Kurs
LESUNGEN:
Zur Zeit sind wegen Corona leider alle Lesungen abgesagt.
Sobald Nachholtermine feststehen, gibt es die Info hier!
Zum Lesen Motivieren:
Aktuelle Themen, die zentrale Fragen im Leben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen betreffen, das sind die Themen von Susanne Clay
Presseinformation :
"Oh, das sind aber viele Jungs", meinte die Jugendbuch-Autorin Susanne Clay, zu deren Lesung die Jahrgangsstufe 8 der städtischen Realschule Nord - 58 Jungen und 22 Mädchen - in die Stadtbücherei eingeladen worden war. Die Protagonistin ihres im Januar 2010 erschienenen Romans "Cybermob" ist nämlich die 16jährige Carmen, die im Laufe der Handlung Opfer von Cybermobbing wird. Dies, so die Vermutung, könne die Jungen vielleicht weniger interessieren. Doch die Sorge der Autorin erwies sich als unbegründet. Denn die Autorin verstand es sofort, Kontakt zu allen jugendlichen Zuhörern aufzubauen. Als Mutter von drei Kindern zwischen 7 und 16 Jahren weiß sie, wie man Jugendliche anspricht - und sie stellt topaktuelle Themen in den Mittelpunkt ihrer Romane.
Mit "Cybermob", greift sie ein brisantes Thema auf, denn für die meisten Jugendlichen gehört das Chatten in schüler.cc oder ähnlichen social communities zum Alltag und schon manch einer hat Erfahrungen mit anonymen Attacken im Internet gemacht. Der Jugendroman zeigt, wie Mobbing im Internet immer mehr in die Gefühlswelt des Mädchens Carmen eindringt und sie zum Opfer macht. Mit ausgewählten Kapiteln präsentierte Susanne Clay zunächst den Rahmen der Geschichte, erzählt von den Proben zu dem von der Schule geplanten Musical "West Side Story", in dem Carmen die Rolle der Anita übernehmen soll. Der erste Probentag zeigt dem Mädchen, die wegen ihres Aussehens von großen Minderwertigkeitskomplexen gequält wird, dass diese Rolle wie für sie gemacht ist. Dies bestätigen bewundernde Blicke der männlichen Darsteller und die Zustimmung der Lehrerin. Genau an dem Abend ihres Erfolges erhält Carmen die erste anonyme Mail, in der sie verletzt und beschämt wird.
Geschickt verstand es die Autorin während der Lesung, passende Sequenzen aus ihrem Roman vorzustellen, ohne zu viel vom Inhalt preiszugeben, denn es sollte Neugier auf das Buch geweckt werden.
Wie gut ihr das gelang, zeigte die sich an die Lesung anschließende Fragestunde. Sehr interessiert zeigten sich vor allem die Jungen, deren Fragen sich sowohl auf andere Bücher der Autorin, deren Entstehungsgeschichte als auch auf ihren persönlichen Lebenshintergrund bezogen. So erfuhren die Achtklässler, dass die Kölnerin ihren Durchbruch mit dem ersten Roman "Voll" erzielte. Darin thematisiert ist die Geschichte eines Mädchens, die wegen ihrer alkoholkranken Mutter in eine Co-Abhängigkeit gerät. Dafür erhielt sie den 2. Preis im "Peter-Härtling-Wettbewerb" für Kinder- und Jugendliteratur, der ihr den Weg auf den Buchmarkt ermöglichte.
Auch in ihren anderen Büchern greift sie das Schicksal von Jugendlichen in bedrohlichen Lebenssituationen auf. "Du siehst sie doch auch, die Lichter" behandelt das Problem der Partydrogen, "Der Feind ganz nah" stellt die familiäre Gewalt in den Mittelpunkt. Alle Themen werden von ihr sorgfältig recherchiert, da sie aus ihrer rbeit mit Jugendlichen weiß, wie es Betroffenen geht, wie schwer es ist, aus schwierigen Verhältnissen herauszukommen.
"Ein Autor muss seine Figuren sehr gut kennen", sagt sie, sonst wirke man nicht glaubwürdig.
Ihren guten Draht zu Jugendlichen bewies Susanne Clay umso mehr, als sie zum Schluss die Rollen tauschte: nacheinander wurden drei Schüler zu "Vorlesern" und präsentierten ihren Klassenkameraden die Klappentexte der drei anderen Jugendromane.
Die Mädchen und Jungen zeigten sich von dem "Unterricht außer Haus" sehr angetan. So meinte Alina, dass die Autorin einen guten Einblick in das Buch gegeben habe, und gleichzeitig aber auch die Spannung aufrecht erhalten habe. Marcel fand gut, dass man auch etwas über das Leben der Autorin erfahren habe, sie habe so jung gewirkt. "Und man merkt, dass sie weiß 'wie Jugendliche ticken'", meinte Marco, einer der Vorleser, anerkennend.
Die Schulleiterin Pia Fuchs-Dransfeld dankte der Leiterin der Kinder- und Jugendbücherei, Rita Plum, dass sie diese Lesung ermöglicht hatte, finanziell unterstützt von der Sparkasse Düren. Eine Autorin live erleben, der es gelingt, diesen lebendigen Kontakt zu Jugendlichen herzustellen, eine bessere Lesemotivation kann man sich kaum vorstellen.